Glücksspiellizenzen in Deutschland und der EU
Andere Länder, andere Glücksspielgesetze. Egal, ob Sportwetten in Deutschland, die staatliche Lotterie in Thailand, Mega-Jackpots in den USA oder Casinospiele in Las Vegas – viele Länder und Regionen auf der Welt haben eigene Glücksspielgesetze und definieren dadurch, was legal ist und was nicht. Entsprechend gibt es weltweit sehr viele verschiedene Lizenzen, die teilweise auch länderübergreifend gelten. Andere Lizenzen sind länderspezifisch oder sogar regional. Auf dieser Seite geben wir euch einen Überblick über die wichtigsten Glücksspiellizenzen, die in Europa eine Rolle spielen.
Die besten Anbieter mit Glücksspiellizenz in Deutschland
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Warum braucht man eine Glücksspiellizenz?
Jeder Glücksspielbetreiber in Europa und den meisten Teilen der Welt benötigt eine gültige Glücksspiellizenz, um legal agieren zu können. In den meisten EU-Mitgliedsstaaten gibt es schon seit Jahrzehnten eine zentrale Behörde, die Glücksspielanbieter lizenziert. Innerhalb Europas darf ein auf diese Weise lizenzierter Anbieter seine Dienste in ganz Europa in denjenigen Ländern anbieten, die keine eigene Glücksspiellizenz oder Gesetzgebung haben, die Glücksspiel explizit verbietet oder einschränkt. Grund dafür ist die sogenannte Dienstleistungsfreiheit innerhalb der EU.
Um eine Lizenz in Europa zu erhalten, müssen Betreiber strenge Richtlinien einhalten. Die meisten Anforderungen müssen in den Bereichen Suchtprävention, Spieler- und Jugendschutz, Sicherheit oder auch den Zufallsgeneratoren für die Spiele erfüllt werden. Natürlich gelten auch die Anforderungen der Datenschutz-Grundverordnung uneingeschränkt in ganz Europa.
Andere Lizenzen weltweit, wie beispielsweise spezifische Glücksspielgesetze innerhalb der USA, spielen in Europa eine untergeordnete Rolle, da sie nicht durch die Dienstleistungsfreiheit abgedeckt sind. Seit dem Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU gilt dies auch für Glücksspiellizenzen in Großbritannien oder der Isle of Man.
Der Glücksspielstaatsvertrag in Deutschland – raus aus der Grauzone
Der Glücksspielstaatsvertrag in Deutschland ist noch recht jung. Bevor er im Jahr 2021 endgültig in Kraft getreten ist, haben sich Spielerinnen und Spieler von Slots und anderen Glücksspielen auf die Dienstleistungsfreiheit in der EU verlassen. Casinos mit einer Lizenz in Malta, Gibraltar oder Curaçao boten auch Deutschen Zugang zu ihren Online-Casinos.
Einzelne EU-Länder hatten aber seit jeher die Möglichkeit, eigene Glücksspielgesetze zu erlassen und dadurch die Dienstleistungsfreiheit in diesem Bereich auszuhebeln. Da Deutschland kein eigenes Gesetz zur Regulierung von Spielautomaten und Casino-Tischspielen im Internet hatte, konnten sich Spieler für legales Glücksspiel im Internet ausschließlich an Anbieter mit EU-Lizenzen im Ausland halten.
Es gab in Deutschland zwar keine ausdrücklich legalen Online-Casinos und Online-Spielotheken, aber eben auch keine explizit illegalen. Der gesamte Markt bewegte sich in einer tolerierten Grauzone. Lediglich Schleswig-Holstein galt als Ausnahme, denn das Bundesland hatte eigene Glücksspielgesetze erlassen und vergab als einzige Region in Deutschland offizielle deutsche Glücksspiellizenzen. In dieser Zeit sah man online und im Fernsehen häufig Werbungen für Glücksspiel, die mit dem Zusatz „nur für Spieler aus Schleswig-Holstein“ versehen waren. Diese Lizenz galt also nicht bundesweit.
Was viele nicht wissen: Bereits am 1. Juli 2012 trat der Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) in Kraft. Trotz seiner gültigen dritten Fassung vom 1. Januar 2020 entwickelte sich online ein florierender Glücksspielmarkt auf Basis europäischer Lizenzen. Der deutsche Glücksspielstaatsvertrag war daher schon beim Inkrafttreten nicht mehr zeitgemäß.
Erst am 1. Juli 2021 sorgte der bundesweite Glücksspielstaatsvertrag für Klarheit. Er löste gleichzeitig auch die Schleswig-Holstein-Lizenz ab. Da er alle Anbieter ohne gültige Glücksspiellizenz in Deutschland verbietet, war das Spielen in Casinos mit einer Lizenz in anderen EU-Ländern für Spieler aus Deutschland nicht mehr erlaubt.
Lizenzierte Online-Spielotheken in Deutschland
Der Glücksspielstaatsvertrag regelt sehr viele Bereiche des Glücksspiels und definiert genau, welche Art von Spielautomaten legal in Deutschland angeboten werden können. Legale Glücksspielbetreiber werden nun erstmals auch in Deutschland besteuert, was bei EU-Anbietern zuvor nicht der Fall war.
Ein entscheidender Unterschied in der Besteuerung ist, dass im Gegensatz zu den meisten anderen Lizenzen nicht der Gewinn der Anbieter oder ein geringer Teil des Umsatzes versteuert wird, sondern volle 5,3 % auf alle Einsätze. Dies führt bei legalen Anbietern in Deutschland zu geringeren Roherträgen aus Spielereinsätzen, was sich meist in etwas niedrigeren Auszahlungsquoten niederschlägt.
Die wichtigsten Punkte, die reguliert werden, sind:
- Alle Spiele und die gesamte Seite müssen in deutscher Sprache verfasst sein.
- Anbieter müssen ein automatisches Früherkennungssystem zur Vorbeugung von Spielsucht
- Anbieter müssen an das länderübergreifende Glücksspielaufsichtssystem (LUGAS) angeschlossen sein, das monatliche Einsatzlimits anbieterübergreifend überwacht.
- Es muss weitreichend über Risiken aufgeklärt werden.
- Nur identifizierte und verifizierte Spieler dürfen Glücksspiele spielen. Kostenlos Slots ohne Anmeldung zu spielen, ist nicht erlaubt.
- Anonyme Zahlungsmethodenwie Kryptowährungen oder Paysafecards sind nicht erlaubt.
- Anbieter müssen aufwändige Schutzfunktionen für Spieler Z.B. ein Panik-Button, Zeitbegrenzungen für Limitänderungen, Zwangspausen alle 60 Minuten und mehr.
- Es ist nicht gestattet, gleichzeitig bei mehreren Spielotheken zu spielen und gesperrte Spieler müssen anbieterübergreifend gesperrt werden. Dafür ist der Anschluss an das zentrale Sperrsystem OASIS
- Der Einsatz je Dreh an Automaten darf maximal 1 Euro betragen und es müssen fünf Sekunden zwischen jedem Spin liegen. Daher müssen eigene Versionen von Spielautomaten für den deutschen Markt erstellt werden, die zudem auf die Autospin-Funktion verzichten.
Online-Casinolizenz in Deutschland
Durch den Staatsvertrag werden lediglich Anbieter von virtuellen Automatenspielen abgedeckt, die als Online-Spielotheken bezeichnet werden. Wer darüber hinaus auch andere Casinospiele wie Roulette, Poker, Blackjack und Co. anbieten möchte, benötigt separate Lizenzen. Für Casino-Tischspiele ist dies eine länderspezifische Lizenz, wie sie heute insbesondere von den Ländern Schleswig-Holstein oder Bayern vergeben wird. Sicherlich werden weitere Bundesländer in Zukunft folgen. Nur wer über eine solche Zusatzlizenz verfügt, darf sich in Deutschland als Online-Casino bezeichnen.
Dadurch haben wir beim Online-Casino-Angebot heute eine ähnliche Situation wie vor Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrags. Auch damals hatte Schleswig-Holstein eine Sonderstellung inne. Zwar unterliegen auch Online-Casinos allen Regularien des Glücksspielstaatsvertrages, es können jedoch mitunter abweichende Regelungen bei den Einsatzlimits und der genauen Gestaltung der Spiele gelten. Dies wird durch die jeweilige Landeslizenz geregelt. Wichtig für dich ist, dass es derzeit keine bundesweit gültige Online-Casino-Lizenz gibt.
Europäische Glücksspiellizenzen – bunte Vielfalt
Neben den Glücksspiellizenzen in Deutschland gibt es seit jeher auch viele weitere Lizenzen in Europa und dem Vereinigten Königreich, die für Spielerinnen und Spieler auch hierzulande eine Rolle spielten. Dies ist auch der Grund, warum die meisten legalen Online-Spielotheken und Online-Casinos in Deutschland zusätzlich über eine oder mehrere EU-Lizenzen verfügen.
Achtung! Heute dürfen Spieler aus Deutschland bei keinem Anbieter mehr legal online Slots oder andere Spiele spielen, der keine gültige deutsche Glücksspiellizenz hat.
1.Glücksspiellizenz aus Malta
Die Mittelmeerinsel Malta gilt seit Langem als eines der bedeutendsten Zentren für europäische Glücksspiellizenzen. Zahlreiche renommierte Online-Casinos haben hier ihren Hauptsitz und sind bei der Malta Gaming Authority (MGA) registriert.
Die maltesische Glücksspielbehörde legt hohen Wert auf Sorgfalt und Professionalität, weshalb die Lizenz jahrelang als beste Option für Spieler galt, die online Spielautomaten spielen wollten.
Die Malta Gaming Authority, ehemals bekannt als LGA, übernimmt eine Vielzahl zentraler Aufgaben:
- Schutz von Minderjährigen und gefährdeten Personen
- Lizenzierung von Lotterien, Casinos, Sportwetten und anderen Anbietern mit Sitz in Malta
- Überwachung der Lizenznehmer und ihrer Aktivitäten
- Sicherstellung von Fairness und Sicherheit bei den Glücksspielen
- Gewährleistung des Spielerschutzes und der Rechte der Spieler
- Kontrolle der Maßnahmen zum verantwortungsvollen Spielen
- Prävention von Betrug und Geldwäsche
2.Glücksspiellizenz aus Gibraltar
Seit 1998 vergibt die Gibraltar Regulatory Authority (GRA) Lizenzen für Glücksspielanbieter. Alle Glücksspiele, die in Gibraltar angeboten werden, unterliegen den Bestimmungen des Glücksspielgesetzes von 2005, das sowohl stationäre als auch Online-Glücksspiele einschließt. Um sicherzustellen, dass Lizenznehmer sämtliche Vorgaben einhalten, muss ein unabhängiger Glücksspielbeauftragter deren Aktivitäten regelmäßig überprüfen.
Zu den Anforderungen für eine Lizenz aus Gibraltar zählen:
- Ein Mindeststammkapital von 100.000 Euro.
- Der Nachweis fachlicher Eignung durch einen sogenannten „Fit & Proper Test“.
- Die Vorlage eines detaillierten Business-Plans, der einer gründlichen Prüfung unterzogen wird.
- Die Sicherstellung eines ordnungsgemäßen Betriebs, einschließlich IT-Strukturen und Prozessabläufen, die einer intensiven Überprüfung unterzogen werden.
3.Glücksspiellizenz aus Großbritannien
Das Vereinigte Königreich und Nordirland zählen neben Deutschland zu den Anbietern der renommiertesten und anspruchsvollsten Lizenzen für Online-Casinos. Um eine Lizenz zu erhalten, müssen Betreiber strenge Kriterien erfüllen, weshalb viele Anbieter spezielle Regelungen für britische Spieler einführen, die nicht zwingend für andere Nutzer gelten. Auch für deutsche Spieler waren Casinos mit einer Lizenz der UK Gambling Commission lange eine verlässliche Wahl – zumindest bis zum Brexit und dem Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrages.
Die UK Gambling Commission verfolgt vor allem folgende Aufgaben:
- Spielerschutz: Ein zentrales Register ermöglicht den Ausschluss von Spielern in allen registrierten Casinos. Ein Selbstausschluss muss mindestens sechs Monate lang gültig sein.
- Finanzielle Richtlinien: Anbieter müssen Maßnahmen zur Geldwäscheprävention umsetzen. Zudem sind Spielergelder strikt von den übrigen Betriebsmitteln zu trennen.
- Technische Standards: Es werden Aspekte wie das Spieldesign, die Handhabung von Verbindungsabbrüchen sowie die Funktionsweise der Zufallsgeneratoren überprüft.
4.Glücksspiellizenz aus Curaçao – Vorsicht ist geboten
Curaçao ist Teil der Inselgruppe, die früher als Niederländische Antillen bekannt war, und wird für die Vergabe von Glücksspiel- und E-Gaming-Lizenzen von der Curaçao eGaming (CEG) beaufsichtigt. Die Anforderungen und Richtlinien sind im Vergleich zu anderen Lizenzen sehr lasch.
Curaçao lockt Betreiber mit einem geringen Steuersatz von 2 % auf den Nettogewinn und das Lizenzverfahren ist sehr einfach. Genaue Kontrollen gibt es kaum, Lizenzinhaber können Unterlizenzen vergeben und es gibt keinerlei Einschränkungen bezüglich Werbung, der Spiele oder Art des Glücksspiels.
Dies alles trägt dazu bei, dass sich unter der Curaçao-Lizenz die meisten schwarzen Schafe tummeln. Wir raten daher dringend davon ab, bei einem Casino im Internet zu spielen, dass ausschließlich über eine Lizenz aus Curaçao verfügt – auch wenn es deutsche Spieler akzeptiert. Es gab bereits Fälle, in denen Betreiber mit dem gesamten Kapital verschwanden und Spieler dabei ihre Einsätze verloren. Da die Behörde in solchen Fällen nicht für die Rechte der Spieler eintritt, bleibt es diesen selbst überlassen, ihre Ansprüche durchzusetzen.
5.Glücksspiellizenzen weltweit
Neben den in Europa gängigen Lizenzen gibt es zahlreiche Glücksspielgenehmigungen, die von Ländern außerhalb der Europäischen Union vergeben werden. Beispiele hierfür sind Lizenzen aus Costa Rica, Antigua, Barbuda oder Kahnawake. Diese sind zwar nicht grundsätzlich von geringerer Qualität, unterliegen jedoch den jeweiligen nationalen Gesetzeslagen.
Für Spieler aus Deutschland ist es natürlich illegal, bei Anbietern mit einer internationalen Lizenz zu spielen und selbst für Glücksspielfans aus anderen europäischen Ländern ist das Spielen problematisch, da es im Schadensfall oft schwierig bis unmöglich ist, die eigenen Rechte durchzusetzen. Zudem besteht bei Lizenzen außerhalb der EU keine Verpflichtung, sich an die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) zu halten. Dies kann den Umgang mit personenbezogenen Daten riskant machen.
Unterschiede zwischen den Glücksspiellizenzen im Überblick
| Deutsche Online-Casino-Lizenz | Deutsche Online-Spielotheken-Lizenz | Casino mit EU-Lizenz | Casino ohne EU-Lizenz |
Limits für Einsätze | ✓ | ✓ | X | X |
Slot-Spiele (Automaten) | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ |
Tischspiele | ✓ | X | ✓ | ✓ |
Live-Casino-Spiele | ✓ | X | ✓ | ✓ |
Bundesweit legal spielen | X | ✓ | X | X |
Zentrale Sperrdatei OASIS | ✓ | ✓ | X | X |
Glücksspielaufsichtssystem LUGAS | ✓ | ✓ | X | X |
Demospiele ohne Anmeldung | X | X | ✓ | ✓ |
Anonymes Spielen ohne Registrierung | X | X | X | ✓ |
Progressive Jackpot-Slots | X | X | ✓ | ✓ |